Route der Wohnkultur

Die Geschichte der Architektur der großen Wohnsiedlungen im Ruhrgebiet kann auf einer Rundfahrt namens „Route der Wohnkultur“ besichtigt werden. Doch Vorsicht, es ist eine Tour voller Erstaunen und Erschrecken. Zuerst kommt der Schreck, beim Anblick der architektonischen Bausünden der vergangenen Jahrzehnte. Dann folgt das Staunen darüber, was aus diesen ehemals so hässlichen Siedlungen in den letzten Jahren geworden ist.

Route der Wohnkultur

Route der Wohnkultur: Architekturgeschichte großer Wohnsiedlungen

Route der Wohnkultur: Architekturgeschichte großer WohnsiedlungenEin Stück Ruhrgebiets-Geschichte aus Stein. Der Malakowturm der Zeche Holland war früher ein Förderturm, dann eine Industrieruine und heute ein Wohnhaus. So ist das, wenn man die Route der Wohnkultur entlang fährt, man stößt auf ungewöhnliche Orte, wo sie wohnen, die Bürger des Ruhrgebietes. Und man stößt immer wieder auf Siedlungen, entstanden im 19. oder 20. Jahrhundert, wie hier die „Kappskolonie“ in Hordel. Die Route der Wohnkultur zeigt, was das Leben und Wohnen im Ruhrgebiet geprägt hat.

Rita Keindorf, Route der Wohnkultur: Route der Wohnkultur: Architekturgeschichte großer Wohnsiedlungen„Das Ruhrgebiet ist also weitestgehend geprägt von Siedlungsbauten, das muss man schon sagen, das hat die Wurzeln im betrieblichen Wohnungsbau der anfing so um 1860 herum in der Stahlindustrie, dann über die Zechen-Siedlungen, das ist ja eigentlich auch das klassische Bild vom Wohnen im Ruhrgebiet, diese Arbeiter-Kolonien.“

Route der Wohnkultur: Architekturgeschichte großer WohnsiedlungenVon den Kolonien zu den Siedlungen, wie das Vorzeigeobjekt „Hammer Park“. Früher war das hier grau in grau, eine trostlose Häuserfront, unattraktiv und unmodern, mit hohen Leerständen, bis die VBW die aufwendige Renovierungen begann. Heute sind es attraktive Wohnungen, mit einer durch Mischungen von sozialen Gruppen, von der Miet - bis zur Eigentumswohnung, der Hammer Park als Beispiel einer Umstrukturierung des Wohnens.

Route der Wohnkultur: Architekturgeschichte großer WohnsiedlungenWeiter geht es auf der Route der Wohnkultur zu einer der Bochumer Bausünden der 70er Jahre. Die Hustadt, ein Stadtteil mit nobler Vergangenheit aber etwas trostloser Gegenwart, nicht nur bei Regen. Errichtet als Muster-Siedlung der Universität, wo der Hochschullehrer neben den Studenten wohnen sollte. Was blieb, war der einförmige Wohnungsbau der 70er Jahre, doch langsam kommt wieder Farbe ins triste grau der Hustadt, auch hier bewegt sich was.

Route der Wohnkultur: Architekturgeschichte großer WohnsiedlungenWeiter auf der Route der Wohnkultur quer durch die Bochumer Innenstadt nach Grumme. Dort wartet der bauliche Schrecken dieser alten Arbeitersiedlung der Stahl- und Walzwerke Bochum, das Grummer Karree. 1927 erbaut und jetzt Teil eines ambitionierten Umbau-Projektes, an deren Ende die Wandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan stehen soll.

Rita Keindorf, Route der Wohnkultur: Route der Wohnkultur: Architekturgeschichte großer Wohnsiedlungen„Der Wandel ist praktisch das Kennzeichen des Wohnens im Ruhrgebiet schlechthin. Alle vier Objekte, die wir besichtigt haben, haben einen, kann man schon sagen, einen gigantischen Wandel durch gemacht. Von der Nutzung einstmaliger Industrie-Architektur bis hin ebend zum Abriss und zu einer kompletten Neubebauung einer ehemaligen Arbeitersiedlung.“

Route der Wohnkultur: Architekturgeschichte großer WohnsiedlungenDie „Route der Wohnkultur“ startet immer am Hauptbahnhof und führt dann quer durch Bochum und das bei jedem Wetter.


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