Wasser-Hochbehälter Bochum-Stiepel

Es war ein fast schon mystischer Moment, als die Mönche des Bochumer Zisterzienser-Klosters in dem alten Stiepeler Wassersaal ihre Choräle sangen. Es war auch gleichzeitig ein Abschied von diesem fast 115 Jahre alten Gebäude. Ein Bauwerk, wo über ein Jahrhundert lang das Trinkwasser der Stadt Bochum gespeichert wurde. Doch an gleicher Stelle wurden jetzt neue Wassersäle errichtet. Und zukünftig wird jeder Tropfen Wasser, der in der Bochumer Innenstadt benutzt wird, einmal den neuen Wasser-Hochbehälter durchlaufen haben.

Wasser-Hochbehälter Bochum-Stiepel

Wasser-Hochbehälter Bochum-Stiepel - Bochumer Trinkwasserspeicher

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Dr. Frank Peper: „Es wird circa 80 Meter hoch gepumpt, kommt dann hier in den Behälter, und von hier fließt es wieder runter in das Versorgungsnetz der Stadt Bochum. Wir sind auch sehr froh und Stolz das der bisherige Wasserbehälter so lange gehalten hat, aber im Laufe der Jahre sind dann doch statische Probleme am Fundament und am Gewölbe aufgetreten, so dass wir gezwungen sind den Behälter neu zu bauen.“

Der Ort sollte ja der gleiche bleiben, der höchste Punkt in Bochum. Aber das Gebäude sollte sich sehr verändern, die Bagger rückten an. Der ehemals begrünte Wasserbehälter wurde freigestellt. Doch dem Betreiber, den Stadtwerken Bochum war es von Anfang an klar dass es sich um ein besonderes Gebäude handeln soll, und so wurden Vorkehrungen zur Sicherung bestimmter teile getroffen. So sollten der Eingangsbereich und ein Teil der alten Wasserhalle erhalten bleiben. Der Rest aber würde zwei modernen Behältern weichen die den hohen Standard im Trinkwasserbereich erfüllen will.

Thomas Schönberg: „Die Errichtung dieses Bauwerks ist ein Meilenstein, und wird für die nächsten 100 Jahre die Wasserversorgung für die Bochumer Bürger sicherstellen.“

Neues kommt, altes geht, es war wie ein kleines Abschiedskonzert, als die Mönche des benachbarten Zisterziensersklosters den alten Wassersaal besuchten und eine besondere Akustik für ihre Choräle nutzen. Es ist immer wieder erstaunlich wie ausgereift die Technik der Ingenieure im 19. Jahrhundert schon war. Dieser massive Backsteinbau ist ein zäher Gegner für die moderne Abbruchtechnik des 21. Jahrhundert, in der Wasserwirtschaft wird halt nicht für Jahre sondern für Jahrhunderte gebaut. Einige Monate später der Rohbau des neuen Wasserbehälters zeigt deutlich, hier entsteht etwas Großes. Zwei riesige Becken auf einer Grundfläche von 3.500m² errichtet mit modernen und besonderen Baustoffen, für die Betonierung des Behälters ließen die Stadtwerke rund 1100m³ Beton einer speziellen Güte verrühren, insgesamt wurden 3.500m³ Spezialbeton und 1.100 Tonnen Betonstahl verbaut. Diese Menge hätte auch für rund 43 Einfamilienhäuser gereicht.

Dietmar Spohn: „Wenn man den Behälter abreißen will, da wird man spaß dran haben, so stabil wie wir den Behälter bauen. 30 bis 100 Jahre und wahrscheinlich noch mehr, also noch weiter 100 Jahre im Betrieb liegen.“

Die Größenangaben der verbauten Materialien sind nicht ohne Grund so hoch, es kommt ja später auch noch ein ordentliches Gewicht in diese Becken. Noch ein mal 2 Zahlen, die neuen Trinkwasserkammern fassen nun zusätzlich 12.000m³ Wasser, das sind rund 60.000 randvolle Badewannen. Waren die alten Wassersäle recht flache Gebäude, wirken die neuen Behälter eher wie flache Hallen, das Gesamtvolumen wurde vergrößert so bleibt der Bochumer Wasserdruck selbst in Spitzenzeiten des Verbrauchs gleich bleibend hoch, das auch in den Halbzeitpausen eines WM-Finales.

Dr. Frank Peper: „Wir sehen das an den Verbrauchskurven, die wir uns auch täglich ansehen, wir sehen ganz klar wann die Halbzeitpause ist, und das in diesen 15 Minuten der Wasserverbrauch doppelt so hoch ist, und in dieser Zeit springt natürlich der Wasserbehälter ein, ohne das die Förderung an der Ruhr erhöht werden muss.“

Gut 2 Jahre dauerten die Umbaumaßnahmen am Wasserbehälter, dann hieß es zum ersten Mal Wasser marsch, das Wasser aus dem Wasserwerk an der Ruhr erreichte erstmals sein Ziel. Die Behälter haben eine Umschlagzeit von sechs Stunden, selbst wenn die Förderung des Wasserwerks ausfallen würde, wäre die nächsten sechs Stunden der Wasserverbrauch noch abgedeckt. Um nun so ein riesiges Bauwerk wie den Wasserbehälter ans Netz zu nehmen, muss zuvor noch die Dichtigkeitsprüfung durchgeführt werden.

Klaus Busch: „Heute ist der erste Tag wo wir Wasser in den Behälter einlassen, wir testen ob die Armaturen funktionieren, ob die Regelventile funktionieren und wir lassen das erste Mal Wasser in unsere Trinkwasserbehälter ein und nach der Dichtheitsprobe werden wir den Behälter noch einmal reinigen, desinfizieren und mit Trinkwasser endgültig füllen und Keimfreiheit nachweisen bevor er dann ans Netz geht.“

Direkt neben dem Wasser gibt es noch eine kleine Oase der Stille, es ist der von den Stadtwerken Bochum erhaltene alte Teil des Wassersaals, ein steinernes Denkmal der Bochumer Wassergeschichte.

Heike Paplewski: „Das hier wird unser Wassersaal, mit ca. 350m² die wir vom ursprünglichen Wasserbehälter abgetrennt haben. Wir möchten hier einen Veranstaltungsort draus machen zum einen werden hier Ausstellungen geboten, für Schüler, rund ums Thema Wasser, was sich ja auch anbietet. Wir haben hier die Möglichkeit Veranstaltungen für bis zu 130 Personen durch zu führen.“

Und direkt nebenan, durch dicke Betonwände getrennt, befinden sich 12.000m³ des wichtigsten Lebensmittels der Welt, das ist sauberes Trinkwasser.

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