Bochumer Wandgemälde

Es gibt eine neue Allzweckwaffe gegen Hauswände, die langweilig sind: die großformatigen Gemälde, die derzeit wieder im Rahmen des "Wright-Festivals" über das ganze Stadtgebiet verteilt entstehen. Eine Geschichte von Walen, Rotkehlchen und Punkmusikern.


Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in Bochum

Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in BochumEs ist groß, es ist bunt und es sieht schön aus. Sonst würde es man es sich auch nicht auf seine Hauswand malen lassen. Der große Wal an der Hermannshöhe, Ecke Franz-Vogt-Straße, wurde im Jahr 2017 von dem Sprayer Denis Klatt erschaffen; im Rahmen des sogenannten „Wright“ -Festivals, wo gleich mehrere großformatige Arbeiten entstanden, wie z.B. auch das Rotkehlchen am Malersaal des Schauspielhauses, hinten, dort wo der Spielplatz ist.

Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in BochumDie Künstler sind längst weitergezogen, aber der Initiator der großen Bilder hat noch ganz in der Nähe seine Galerie, die Sold Out Gallery von Tom, Tom Trasher, so der Künstlername. Neben Kunst und Handwerk gibt es hier auch viele Spraydosen in allen Farben zu kaufen. Die Grundlage für das, was als Idee vor vielen Jahren begann.

Tom Trasher, Sold Out Gallery: Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in Bochum„Ich bin früher in Dortmund zur Berufsschule gegangen und auf der Fahrt von Bochum nach Dortmund kannste ja jede Menge sehen, dat waren eigentlich so die Anfänge. Die Idee zum dem Festival selber die is 2009 entstanden und es hat dann bis 2017 gedauert, bis wir dat das erste Mal umgesetzt haben.“

Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in BochumAuch das hier sind Produkte des Bochumer Sprayer-Festivals. An die Wand gesprüht an der Kriemhildstraße, Nähe Springerplatz. Der Künstler Sinero, ein deutsch-spanischer Graffiti- und Streetart-Künstler. Diesmal sind es sogar zwei Bilder in unmittelbarer Nachbarschaft. Das eine voller Wucht und Energie, das andere eher beruhigend. Wie lauten die Reaktionen auf die großformatige Kunst am Bau?

Tom Trasher, Sold Out Gallery: Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in Bochum„Ich kann natürlich jetzt nur darüber sprechen, was ich so mitkrich, dat ist hauptsächlich so aus den sozialen Netzwerken. Da sind die Leute eigentlich durch die Bank begeistert, sage ich jetzt mal. Hab natürlich auch, wenn wir vor Ort gewesen sind, wenn die Jungs da zugange gewesen sind, hab ich mich auch schon mal mit ner Omma unterhalten, die fand dat jetzt nicht so geil, dass sie jeden Tag jetzt auf sonne bunte Wand gucken muss.“

Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in BochumEs gibt aber auch andere „Ommas“, wie man hier so schön sagt. Die haben eine ganz andere Meinung. Die stehen vor dem Großbild und staunen und geben gerne ihre beste Seite für die große Kunst. Ein modernes Bildnis auf dem alten Gemäuer von Helga Linka an der Goldhammer Straße.

Helga Linka, Hausbesitzerin an der Goldhammer Straße: Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in Bochum„Ja, das alte Haus von 1896 hat zwei Weltkriege überlebt!“

Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in BochumSchwarze Konturen auf rotem Grund und ein Portrait, ja von wem denn eigentlich?

Helga Linka, Hausbesitzerin an der Goldhammer Straße: Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in Bochum„Das ist glaube ich ein Musiker gewesen, Joe Strammer oder Strummer, ja, und hat mit den Rollings Stones gespielt.“

Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in BochumRichtig, Joe Strummer von The Clash. Wahrscheinlich nicht unbedingt die Lieblingsmusik von Helga Linka, aber es zählt in diesem Fall mal nicht die Musik sondern die Kunst. Und in diesem speziellen Fall die Kunst von Tim Hofmann. Ein Bochumer Sprayer, der nicht nur bei Wind und Wetter auf der Bohle steht sondern auch ein richtig guter Maler und Zeichner ist.

Tim Hofmann, Bochumer Sprayer: Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in Bochum„Ich habe gar nicht mit Graffiti angefangen, war halt so, was man in dem kleinen Alter halt macht, so mit sieben oder acht. Wenn man dann loslegt zeichnet man, weiß ich nicht, Micky Maus oder sonstiges. Irgendwann bin ich durch einen doofen Zufall dann an nen Kollegen rangekommen, der dann gesprüht hat. Und das fand ich dann total interessant und nicht mehr so langweilig wie normales Zeichnen. Im Endeffekt hat sich das ein bisschen, hab mich da reingesteigert, hab mich wirklich hingesetzt jetzt über knapp zwei Jahre, mache das seit zwei Jahren aktiv. Und ja, so kam es dazu.“

Großflächige Wandmalereien beim Graffiti-Festival "Wright" in BochumJoe Strummer wird in diesen Tagen fertig. Genauso wie noch einige andere Wandbilder, die im Rahmen des „Wright“ -Festivals 2019 entstehen. Groß, bunt und schön, wer also noch eine freie Wand zu bieten hat ist hier herzlich willkommen.


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