Bochumer Künstlerbund

Alle drei Jahre gibt es eine sogenannte Werkschau, wo der Bochumer Künstlerbund zeigt, was in Bochum denn alles so an interessanter Kunst entsteht. Der Bochumer Künstlerbund ist, wie der Name schon sagt, ein Zusammenschluß Bochumer Künstler, der im Jahre 1946 gegründet wurde. Da kommt nicht jeder rein und es darf auch nicht jeder ausstellen. Die, die es geschafft haben, sind derzeit im Museum Bochum zu sehen.


Bochumer Künstlerbund: Werkschau im Museum Bochum

Bochumer KünstlerbundDas nennt man dann wohl mal eine klare Aufforderung: „uns treibt es. - kommt gucken, es wird“. Was treibt? Was wird? Zentrale Fragen für das Kunstmuseum Bochum in schweren finanziellen Zeiten. Schön, dass es da trotzdem einmal bunt zugeht, im Kunst- und Kulturpalast der Stadt Bochum. Buntes aus der Heimat, auch ganz buntes. Das Museum platzte fast aus seinen Nähten, als die Ausstellung des Bochumer Künstlerbundes eröffnet wurde. Fast 1.000 Besucher am ersten Tag – rekordverdächtig!
An der Wand: Kunst aus Bochum. Denn wie der Name schon ankündigt, der Bochumerkünstlerbund nimmt nicht jeden.

Bochumer KünstlerbundDr. Hans Günther Golinski, Leiter Museum Bochum: "Es muss schon ein Bochum-Bezug sein, aber ich spreche ja bewusst nicht von lokaler sondern von regionaler Szene. Der Bezug ist wirklich sehr offen gegeben, also ob sie in Bochum geboren sind, ob sie in Bochum arbeiten oder gearbeitet haben, ob sie hier studiert haben, all das sind Grundvoraussetzungen, wobei dann letztendlich der Blick immer auf die Qualität, auf den Ansatz der Kunst gerichtet ist."

40 Künstler sind es, die in einer Ausstellung zusammengefasst wurden. Eine Jury wählte aus, in diesem Jahr viel Leinwand, wenig Skulptur, ein Spiegelbild der Bochum Kunstszene. Da drängt sich der Spruch auf: «Warum denn in der Ferne schweifen, wenn das Gute hängt so nah», doch so selbstverständlich ist das gar nicht.

Dr. Hans Günther Golinski, Leiter Museum Bochum: "Also es gibt Kolleginnen und Kollegen die sagen: «Kein lokaler Künstler ins städtische Museum, weil damit ohne weiteres auch immer so ein Problem verbunden sein kann, ist man da angemessen, man mischt sich übermäßig in eine Szene.» Das würde ich auf keinen Fall so unterschreiben wollen."

Ein Beispiel ist die Künstlerin Patricia Lambertus, wohnhaft mit Atelier in Bremen, aber in Bochum aufgewachsen, das Anforderungsprofil passt also. Für sie ist es ein ganz besonderes Gefühl, hier in diesen Räumen auszustellen und sie hat auch eine prominente Stelle erhalten für Ihr Werk „best-x-ever“.

Bochumer KünstlerbundPatricia Lambertus, Künstlerin: "Das ist auf jeden Fall total toll, weil das Museum Bochum ist einfach eine tolle Institution. Und sein Bild ins Museum zu hängen, das fand ich jetzt auch noch mal bei der Eröffnung sehr schön."

Es ist kein „Öl auf Leinwand“, sondern „Fototapete auf gefundenem Plakatabriss“. Plakatabriss ist das, wo immer ein Veranstaltungsplakat über das andere geklebt wird bis der ganze Kladderadatsch fast von der Wand fällt.

Patricia Lambertus, Künstlerin: "Da geht es auch immer um das Thema Zeit. Zeit, in dem Sinne von gelebter Zeit. Dann kleben Leute wieder ihre Tapeten darüber, darüber und darüber. Dann kann man die ja irgendwann wieder befreien und so ist es bei einem Plakatabriss auch so ein bisschen. Man sieht so zu sagen so eine fest gehaltene Zeit."

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In einem Museum sind Fragen gut und Erklärungen manchmal noch wichtiger. Hier gibt es einen kleinen Eindruck von Kunst „Made in Bochum“ und deutlich wurde schon, dass die Künstler besonders stolz und glücklich sind, dass ihre Werke mal nicht im Atelier oder in der Galerie hängen sondern in einem richtigen Museum.

Dr. Hans Günther Golinski, Leiter Museum Bochum: "Wir müssen die Künstler fördern, aber auch fordern, das ist uns wichtig."

Wenn man diese Aussage mal so deutlich von der Stadtverwaltung hören würde: «Wir fördern und fordern das Museum, das ist uns wichtig», dann würde es mal richtig werden, mit dem „es wird“.

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