Technikgeschichte mit fischertechnik

Wie funktioniert ein Differentialgetriebe, wie ein Praxinoskop?! Spielerisch erfuhr man die Antworten im Spielzeugparadies Wagner, wo der Bochumer Mathematikprofessor Thomas Püttmann anhand von fischertechnik-Modellen die Meilensteine der Technikgeschichte, die den technischen Fortschritt bis heute prägen, anschaulich nachbaute. Die Bochumschau zeigt bewegte Bilder, zum Bauen, erleben und begreifen.


Mathematikprofessor erklärt Technikgeschichte mit fischertechnik.

Thomas Püttmann, baut Technikgeschichte aus fischertechnik: Mathematikprofessor erklärt Technikgeschichte mit fischertechnik.„Die ersten Uhren waren ungenau und deshalb hatten die Uhren auch nicht so wie hier zwei Zeiger, Stunden- und Minutenzeiger hatten die gar nicht, sondern die hatten nur einen Stundenzeiger und wenn du dich schon mal gefragt hast, warum die Uhren sich so herum drehen und nicht so herum drehen, dann liegt das daran, dass man mit dem Uhrzeiger am Anfang den Lauf der Sonne nachstellen wollte. Der lief nämlich nicht in 12 Stunden ein mal rum wie jetzt so ein Stundenzeiger, sondern in 24 Stunden. Um 0 Uhr war der unten, weil die Sonne unter dem Horizont ist und man nichts sehen konnte und um 6 Uhr morgens war der hier im Osten, weil die Sonne im Osten aufging.“

Thomas Püttmann: Mathematikprofessor erklärt Technikgeschichte mit fischertechnik.„Ja mein Name ist Thomas Püttmann, ich bin außerplanmäßiger Professor für Mathematik an der Ruhr-Uni Bochum. Das Thema kam auf als ich in Klassenstärke Leute unterrichtet habe und gemerkt habe, dass konkrete mathematische Modelle beim Verständnis für mathematische Konzepte sehr hilfreich sein können. Der Computer rechnet mit Nullen und Einsen, das hier ist eine binäre Rechenmaschine, die rechnet also auch mit Nullen und Einsen. Am Anfang stehen alle Wippen auf Null, sobald man die erste Kugel rein tut geht es los, die obere Wippe kippt auf Eins, das ist also Binär-Zahl Eins. Wenn man jetzt die nächste Kugel rein tut, dann verlässt die Kugel hier nicht das System, sondern geht zur nächsten Wippe weiter, kippt die um und wir kriegen Eins Null. Das ist dann Binär-Zahl Zwei.“

Thomas Püttmann: Mathematikprofessor erklärt Technikgeschichte mit fischertechnik.„Bei den Spendern kommt das sehr gut an, ist ja sehr ungewöhnlich, ein ungewöhnliches Format. Ein Seminar Mathematik und fischertechnik, machen da natürlich nicht nur fischertechnik, sondern Modelle sind der Ausgangspunkt für weitergehende mathematische Untersuchungen, Konzepte und die Mischung aus Theorie und Praxis wird sehr gut angewandt.“

Thomas Püttmann: Mathematikprofessor erklärt Technikgeschichte mit fischertechnik.„Ja das ist eine mechanische Rechenmaschine, „rechnen“ heißt zuerst mal „zählen“, das kann die Maschine… 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 0. Ja im Hörsaal geht das nicht, das geht halt eher in kleineren Gruppen, bis zu sagen wir 20 Leuten. Wenn dann zwei oder drei gemeinsam an einem Modell arbeiten, dann kann man halt gemeinsam bauen und was lernen.“

Thomas Püttmann: Mathematikprofessor erklärt Technikgeschichte mit fischertechnik.„Das ist ein chinesischer Kompasswagen. Der erste Kompass war nicht magnetisch, sondern mechanisch. Der Wagen hat eine Fahne, die wird einmal ausgerichtet nach der Sonne, in Richtung Süden in China und danach hält die Fahne ihre Richtung, egal wie der Wagen fährt. Mein Vater hatte einen der ersten fischertechnik-Kästen 1966 und hat dann die ersten Jahre auch mit mir zusammen gebaut.“

Thomas Püttmann: Mathematikprofessor erklärt Technikgeschichte mit fischertechnik.„In dem Buch wird die Technikgeschichte dargestellt. An 16 Meilensteinen verdeutlichen wir entscheidende Innovationen der Menschheitsgeschichte. Die Dampfmaschine ist auch dabei, die funktioniert dann natürlich nicht mit heißem Dampf, sondern mit Druckluft, was halt mit fischertechnik möglich ist. Man findet die Geschichte reichhaltig illustriert beschrieben. Technikgeschichte sowohl losgelöst von fischertechnik, als auch konkret materialisiert mit fischertechnik. Die Stärken von fischertechnik sind einmal die Erweiterbarkeit, die Modelle können leicht mit Fremdteilen ergänzt werden und zum Anderen, anders als andere Konstruktionssysteme, ist die Zahl der Teile überschaubar und kann im Kopf gut kombiniert werden. Alle sind relativ groß und ergeben eine stimmige Gesamtwelt, in der man gut denken kann.“


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