HalloDu-Theater

Da wird immer über Kürzungen im Kulturhaushalt der Stadt Bochum gesprochen und niemand weiß so richtig, wo denn dann genau gespart werden soll. Abstrakte Zahlen und allgemeine Aussagen. Doch treffen wird es dann oft auch die, die sowieso schon am Limit leben. Kleine Kreative und Künstler.
Dazu gehört auch das "Hallo Du"-Theater, ein Beispiel für Kunst am Rande der Wirtschaftlichkeit.

HalloDu-Theater

Puppentheater im "Hallo Du"-Theater Bochum

PuppentheaterGestatten, Lindberg, ein Schnabeltier. Alfons, der Vater, Nanu, die Mutter. Hinter Nanu steht bewegt und spielt Sabine Jäckel, Puppenspielerin. Klaus Hermann ist auch Puppenspieler. Er haucht Alfons das Leben ein. Drei Puppen, zwei Menschen, zusammen spielen sie "Lindbergs Reise" im Theater von Klaus Hermann, dem Hallo-Du-Theater im Kulturrat der Zeche Lothringen. Hier an diesem Ort gibt es viele Kreative, viele Künstler und auch Puppenspieler und das schon seit 1993. 70 bis 100 Besucher sind es im Hallo-Du-Theater pro Aufführung und für viele ist es das erste Mal in einem Theater.

Puppentheater Klaus Hermann, Puppenspieler: "Man sieht es ja, wir versuchen das alles schon im Foyer, wenn wir die Kinder empfangen, aufzubauen. Dass heißt, das man sie erst einmal in einem schönen Raum empfängt, dass man sie vorher zu diesen Toiletten schickt, wenn wir nachher den Einlass machen. Wir kontrollieren jedes Kind, ob es eine Eintrittskarte oder einen Stempel hat. Es ist einfacher, es darauf vorzubereiten, auf das Theaterstück."

Das Theaterstück handelt von einem kleinen Schnabeltier. Das landet im Ei bei Alfons und Nanu und sorgt für viel Aufregung.

Puppentheater Klaus Hermann, Puppenspieler: "Es geht darum, das ein fremdes Packet zu Nanu und Alfons kommt. Das ist so ein Ehepaar, das ins Alter gekommen ist. Und sie packen es aus, es ist ein Ei drin. Aus diesem Ei schlüpft ein Schnabeltier, es ist zu kalt hier in Deutschland, hier bei uns, und es wird krank es muss zurück gebracht werden nach Australien."

In einem selbst gebastelten Flugzeug von Alfons, dem Bastler und Erfinder. Apropos Bastler, diese Puppen sind alle selbstgebaut. Ausgebildet im Figurentheater Kolleg in Bochum können diese Puppenspieler auch Puppen bauen, aus Holz, Pappe und anderen Materialien.

Puppentheater Sabine Jäckel, Puppenspielerin:"Das ist schwer zu erklären, die sind kaschiert. Es ist ein Tonmodell, da kommen mehrere Pappschichten drüber als Packpapierschichten, wie so diese alten Pappeier. Dann kann man es aufschneiden, das Tonmodell rausholen und die Technik einbauen. Und die Körper sind genäht bzw. die Hände sind aus Holz geschnitzt."

Und gelagert werden sie in alten Reisekoffern, zusammen mit den Kostümen und den Requisiten: Jeder Koffer: eine Geschichte, eine Aufführung. Das Sams, die bärenstarke Maus Sorbas oder der Hermann und der kleine Maulwurf Wunderbar. Der spricht nicht, der macht nur Töne.

Klaus Hermann, Puppenspieler: "Als Schauspieler darf ich es sein, ich darf mich auch ausagieren. Und bei der Puppe oder beim Puppen- oder Figurentheater muss ich es in die Figur bringen und ich glaube, das ist die große Herausforderung."

Die große Kunst des Puppenspiels ist also, eine leblose Holzfigur mit Leben zu füllen.

Puppe: "Ah, eine Kamera. Auch nicht schlecht. Werde ich jetzt gefilmt oder was? Ja, das gefällt mir. Also, bin ich recht im Licht?"

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